MIBI-Szintigraphie

Ziel der Untersuchung

Dieser Spezialuntersuchung geht in der Regel eine normale Schilddrüsenuntersuchung mit Ultraschall und Schilddrüsenszintigraphie voraus, bei der ein sog. "kalter" Knoten in der Schilddrüse aufgefallen ist.

 

Diese Art von Knoten kann mit einer statistisch geringen bis mäßigen Wahrscheinlichkeit einem Schilddrüsenkrebs entsprechen. Die Wahrscheinlichkeit für Malignität (Bösartigkeit) wird dabei noch von weiteren Faktoren, u.a. dem Aussehen des Knotens im Ultraschall (Sonographie) und Ihrem Alter/Geschlecht, beeinflusst. Dennoch bedarf ein solcher Knoten einer weiterführenden Abklärung, wobei die höchste Sicherheit durch eine OP mit kompletter Entfernung des Knotens zu erzielen ist.

 

Durch Anwendung der sog. MIBI-Szintigraphie (auch als "Tumorszintigraphie" bezeichnet) kann in vielen Fällen eine unnötige Operation erspart werden. Mit dieser Methode kann relativ sicher vorhergesagt werden, ob ein auffälliger Knoten gutartig oder bösartig ist.

 

Das heisst, ein Knoten, der im MIBI-Szintigramm keine Anreicherung zeigt, ist so gut wie nie bösartig und muss daher auch nicht operiert werden, er bedarf allerdings weiterer Verlaufskontrollen im Ultraschall. Zeigt die Untersuchung hingegen eine verstärkte Anreicherung, so steigt die Warscheinlichkeit für einen bösartigen Befund. Dann wäre eine OP für Sie entsprechend sinnvoller. Diese Untersuchung ist damit eine gute Entscheidungshilfe für Sie.

 

Das Verfahren setzt sich nach und nach in der klinischen Diagnostik durch, hat allerdings noch keinen festen Eingang in die allgemeinen Leitlinien (Arbeitsrichtlinien) erhalten. Es handelt sich daher derzeit bei dieser Untersuchung um einen sog.

Off-Label-Use (zu deutsch mit "induvidueller Heilversuch" übersetzt).

 

Die MIBI-Szintigraphie für die Schilddrüse ist aber bereits langjährig bekannt und hinreichend untersucht und wird vielerorts standartmäßig angeboten. Die Kosten für diese Untersuchung werden von den Krankenkassen übernommen.

 

Vorbereitung für die Untersuchung

- Überweisungsschein des anfordernden Arztes

- Eine Schwangerschaft muss zum Zeitpunkt der Untersuchung sicher ausgeschlossen sein.

- Sie müssen für diese Untersuchung nicht nüchtern sein.

- Ihre gesamten Medikamente brauchen nicht pausiert werden.

- Rechnen Sie bitte mit einer Aufenthaltszeit von ca. 3 Stunden.

 

Untersuchungsablauf

An der Anmeldung erhalten Sie einen Aufklärungsbogen. Bitte lesen Sie ihn gründlich durch und füllen Sie ihn entsprechend aus. Unsere Mitarbeiter sind Ihnen dabei gern behilflich.

 

Wenn Sie auswärtige Vorbefunde mitgebracht haben, lassen Sie diese bitte an unserer Anmeldung für uns kopieren. Dies erleichtert die Planung und Auswertung Ihrer Befunde.

 

Anschließend wird Ihnen über einen venösen Zugang eine radioaktiv markierte Substanz gespritzt (Tc-99m-MIBI). Etwa 10 Minuten später wird die erste Aufnahme erstellt. Zudem werden 1 Stunde und etwa 2 Stunden nach der Injektion weitere Bilder vonIhrer Schilddrüse gemacht. Es erfolgt dann der Abgleich der normalen Schilddrüsenszintigraphie mit denen der MIBI-Szintigraphie.

 

Nebenwirkungen und Strahlenbelastung

Die MIBI-Szintigraphie wird mit einer bereits langjährig eingesetzten und gut bekannten Substanz durchgeführt. Diese Substanz ist kein Röntgenkontrastmittel, enthält kein Jod und verursacht auch praktische keine Nebenwirkungen.

 

Die Untersuchung ist für Sie jedoch mit einer leichten Strahlenexposition verbunden.

 

Die radioaktiv markierte Substanz verlässt Ihren Körper zum einen durch den radioaktiven Zerfall, zum anderen durch Ausscheidung vorwiegend über die Nieren. Es ist daher gut, wenn Sie am Untersuchungstag viel Flüssigkeit zu sich nehmen.

 

Bitte meiden Sie am Tag der Untersuchung längeren engen Kontakt zu Schwangeren und Kleinkindern.

 

Hinweise für Patienten nach einer nuklearmedizinschen Untersuchung siehe hier.